Tradition, Erbe und Veränderung tragen alle zu einer Rasse, einem Volk bei. Keine zwei Nachtelfen sind gleich, genauso wie keine zwei Zwerge oder Menschen gleich sind. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass Nachtelfen in ihrer Gesellschaft Unterfraktionen haben, so wie wir heute, die aus Traditionalisten, Liberalen und denen dazwischen bestehen.
Der Schlüssel zum Rollenspiel eines Nachtelfen ist, egal welche Seite oder Einstellung man wählt, der Charakter ist ein Nachtelf und kein Mensch oder Zwerg. Man ist in einer Kultur aufgewachsen, die sich stark von diesen anderen Rassen unterscheidet, und selbst wenn sie aufgeschlossen sind, zeigen sich ihre Wurzeln immer noch.
Stellt euch für diesen Abschnitt eine Skala von 1 bis 10 vor, wobei 1 extrem liberal und 10 hardcore traditionell ist.
Traditionell
Traditionelle Nachtelfen sind diejenigen, die an den alten Wegen, den Wegen vor dem Dritten Krieg und den Regeln und Lebensstilen der langen Wacht, festhalten. Diese Elfen verkörpern so sehr, was es bedeutete, ein Nachtelf zu sein, nicht einmal 15 Jahre vor der aktuellen Zeitlinie.
Die Lore der Nachtelfen ist manchmal sehr vage. Das liegt daran, dass sie ein Volk sind, das weit vom Menschen entfernt ist. Das wiederum bedeutet, dass sich alles an ihnen (von der sozialen Interaktion bis zur Biologie) von diesen unterscheidet.
Jemand, der noch nie einen Nachtelfen gespielt hat, könnte von der Fülle an Lore eingeschüchtert sein. Das Gleiche gilt für neue Spieler. Es gibt eine Fülle an Quests, Büchern und Texten im Spiel, die einen Einblick in das Volk der Nachtelfen geben. Damit man nicht extra alles suchen muss, wurde alles hier zusammengetragen.
Viele Dinge wurden zitiert. Zu den Quellen gehören die WoW-Comics, die Bücher Sturmgrimm und Wolfsherz, die Trilogie "Krieg der Ahnen", die Quests aus jeder Nachtelfen-Zone (und noch einige mehr) sowohl aus der Zeit vor und nach des Kataklysmus, archäologische Funde, Spielhandbücher für WoW und WC3, WC3 plus die Erweiterung und weitere Dinge wie die Cdevs und Magazine. Die Zitate bzw. Quellen sind am Ende zu finden.
I. Einleitung II. Traditionell vs. Aufgeschlossen vs. Liberal III. Biologie IV. Kultur V. Religion VI. Beziehung zu anderen Völkern VII. Verschiedene Einstellungen VIII. Klassenpfade IX. Handel X. Sprache XI. Länder und Städte XII. Timeline XIII. Quellen
Dieser Guide wurde ursprünglich im Englischen von Melyria vom Server Moon Guard in 2008 geschrieben und von Feyawen vom Server Wyrmrest Accord in 2017 aktualisiert.
Ich habe den größten Teil davon in die deutsche Sprache übersetzt, jedoch einige Teile, die sich auf die beiden Autorinnen persönlich beziehen, weggelassen.
Die Dalanari und die Schildwachen erreichten den Hain der Uralten. Die Heiler kümmerten sich sofort um die Verletzten und versorgten die Wunden. Sie alle wussten, dass es nur eine kurze Verschnaufpause sein würde.
Avalora suchte zusammen mit ihren Führungsoffizieren und Seldrian als weiterer Vertreter des Druidentums das Urtum der Lehren namens Onu auf. Bei ihm befanden sich weitere Angehörige der darnassischen Armee sowie des Zirkels des Cenarius. „Der Wald wehrt sich gegen die Horde“, berichtete einer der anwesenden Druiden. „Die Banshee-Königin hat es auf den Weltenbaum abgesehen, nicht wahr?“, fragte Avalora. Sie erhielt ein Nicken von den Anwesenden. „Ja, hat sie. So berichten es unsere Späher. Die Horde hatte sich am Außenposten Zoram’gar gesammelt. Von dort aus sind sie vorgestoßen. Sie will den Weltenbaum wohl einnehmen“, erwiderte ein anderer Druide. Avalora atmete tief durch und sah kurz zu ihren Leuten, sowohl die Führungsoffiziere und Druiden als auch diejenigen, die sich eine kurze Verschnaufpause gönnten oder sich mit um die Verletzten kümmerten. „Es heißt, die Banshee-Königin hätte es auch auf Shan’do Sturmgrimm abgesehen. Ebenfalls heißt es, dass er ihr geben will, was sie sucht“, berichtete ein anderer mit ernster Miene. Avalora sah ihn entsetzt an und schüttelte dann den Kopf. „Das kann er nicht machen. Sie ist nicht zu unterschätzen“, entgegnete sie. „Er weiß das“, kam es nur als Antwort. Wieder atmete Avalora tief durch. „Was ist mit dem Rest der kaldoreischen Streitkräfte?“, fragte sie schließlich. „Sie befinden sich auf dem Weg nach Silithus, aber Shan’do Sturmgrimm hat sie zurückbeordert.“ Avalora nickte verstehend. „Meine Brüder spüren die Störungen und erwachen“, sagte nun Onu. „Es gibt noch eine weitere Störung… an der Küste.“ „Nazj’vel“, fügte eine Schildwache an. Avalora schloss für einen Moment die Augen und atmete tief durch. „Was könnt Ihr mir noch berichten?“, fragte sie und sah das Urtum der Lehren, die Vertreter des Zirkels und die Schildwachen an. „Die Furbolgs sind plötzlich aggressiv geworden“, berichtete einer der Druiden. „Wir haben einige unserer Druiden der Klaue ausgesandt. Aber es deutet alles darauf hin, dass die Horde auch den Hain hier angreifen wird mit ihren teuflischen Maschinen.“ Avalora sah zu ihren Führungsoffizieren. „Wir werden uns also aufteilen müssen. Fähnrich Graufeder, Ihr und die anderen Späher findet heraus, was in Nazj’vel los ist und kümmert Euch darum. Elyedriel, Seldrian, Ihr kümmert Euch um die Druiden der Klaue. Die Bogenschützen und Infanteristen kümmern sich um die aggressiven Furbolgs. Wenn sie aggressiv sind, könnten sie auch zu einer Gefahr für uns werden.“
Nur kurz darauf schwärmten die jeweiligen Gruppen aus. Die Späher schlichen sich zur Küste, wo Nazj’vel lag. Sie entdeckten, dass auch dort schon Azerit aus dem Boden herausragte und die Horde es an sich reißen wollte. Dabei wurden sie von Schildwachen am Boden und Hippogryphenreitern aus der Luft aufgehalten.
Elyedriel Herbstlaub und Seldrian Bärenfell machten sich hingegen auf die Suche nach den Druiden der Klaue. Sie versteckten sich in den Büschen, wurden aber von den beiden Druiden aufgespürt. Jeden, den sie fanden und zum Hain schickten, warnte sie vor den Furbolgs, die sonst normalerweise friedlich waren.
Die Bogenschützen und Infanteristen schwärmten unter Avaloras Führung aus und erlösten die Furbolgs von ihrer Raserei, was bedeutete, dass sie sie töten mussten. Es gab keine andere Lösung für dieses Problem, so gern sie auch eine gefunden hätten.
Schließlich fanden sich alle wieder im Hain der Uralten ein. Gerade rechtzeitig, denn die Horde traf ein und versuchte mit riesigen Schreddern den Hain zu zerstören.
Mit vereinten Kräften schafften es die Kaldorei jedoch, die Schredder unschädlich zu machen, so dass sie nur noch ein Haufen Schrott waren.
Die Horde zog sich erst einmal wieder zurück, um sich neu zu sammeln. Den Kaldorei erschien es verdächtig, dass die Horde so schnell am Hain auftauchen konnte. „Der Bau der Schwarzfelle.“ „Graufeder, die Späher sollen zum Bau der Schwarzfelle und sich dort umsehen. Wenn es dort Kriegsgeräte gibt, sabotiert sie. Seht nach, ob die Ältesten der Schwarzfelle Hilfe benötigen. Wenn ja, bringt sie in Sicherheit.“ „Jawohl, Kommandantin“, erwiderte Ni’ell sofort und scheuchte dann die anderen Späher zur Ausführung des Befehls. Es war die perfekte Aufgabe für die Späher der Dalanari. Sie waren dafür ausgebildete worden. Für die anderen hieß es jedoch warten.
Die Späher drangen unterdessen zum Bau der Schwarzfelle vor. Sofort entdeckten sie die Streitkräfte der Horde, die gegen die verbliebenen Furbolgs kämpften. Überall, wo Platz war, stand eine von diesen goblinischen Kriegsmaschinen. Ni’ell Graufeder gab den anderen Spähern ein Handzeichen, und sie trennten sich. Sie wollten so viele Maschinen wie möglich sabotieren. Gleichzeitig galt es, die Furbolgs der Schwarzfelle zu retten, die noch nicht rasend geworden waren.
Die Späher der Dalanari blieben unbemerkt. Sie nutzten ihre Kenntnisse der Umgebung und die Dunkelheit, die mittlerweile über Dunkelküste hereingebrochen war, vollkommen aus. Sie konzentrierten ihre Sabotage auf die Kriegsmaschinen, die nicht so gut bewacht wurden und schafften es auch, die Ältesten der Furbolgs in Sicherheit zu bringen. Nach einem weiteren Zeichen von Ni’ell kehrten sie zum Hain der Uralten zurück.
„Die Horde hat im Bau der Schwarzfelle ihr Lager errichtet. Wir konnten sechs Kriegsmaschinen erfolgreich sabotieren und die Ältesten in Sicherheit bringen“, meldete Ni’ell Graufeder, als sie wieder vor Avalora stand. „Die Kommandozentrale scheint auf einer der höheren Ebenen zu liegen. Zumindest gibt es dort die meisten Wachen.“ Avalora nickte verstehend. „Gute Arbeit. Ruht Euch einen Moment aus. Wir werden mit den Schildwachen zusammen eine Blockade an den Wildschnellen errichten.“ Ni’ell und die anderen Späher nickten. Sie suchten sich einen Platz, um zumindest kurz etwas zu essen und zu trinken.
Schließlich schwangen sich die Dalanari in die Sättel ihrer Säbler und ritten zu den Wildschnellen.
Die Dalanari erreichten die Dunkelküste über den versteckten Pfad und entdeckten, wohin es die vielen Irrwische gezogen hatte. Sie bildeten eine Barriere.
Avalora bedeutete den Dalanari per Handzeichen, das Tempo der Säbler zu drosseln. Alle Säbler verfielen kurz darauf in ein Schritttempo. So näherten sie sich langsam der Barriere. Die Irrwische wurden auf die Dalanari aufmerksam, und einige kamen auf die Truppe zu und umkreisten sie mit einem leisen Klirren. Avalora gab daraufhin das Zeichen zum Anhalten.
Die Irrwische prüften die Dalanari, das wusste Avalora. Der Ton des Klirrens veränderte sich leicht, und ein Irrwisch flog vor Avalora auf und ab. Die restlichen Irrwische kehrten an ihren jeweiligen Platz in der Barriere zurück.
Der einzelne Irrwisch gab ein leises Klirren von sich und flog ein Stück weg. „Langsam weiter durch die Barriere“, wies Avalora an und setzte ihren Säbler wieder in Bewegung, dem Irrwisch hinterher.
Die anderen Dalanari folgten. So passierten sie nach und nach die Barriere. An einer gut geschützten Stelle hielten sie an und sahen zurück.
„Späher, ausschwärmen und die Lage erkunden“, befahl Avalora und nickte Ni’ell Graufeder zu. Als Fähnrich hatte sie das Kommando über die Späher.
Ni’ell gab den Spähern ein Zeichen, und schon kurz darauf machten sie sich auf den Weg zum Kundschaften.
Avalora und die restlichen Dalanari blieben an der gut geschützten Stelle. Doch auch sie waren nicht untätig. Sie alle hatten vorsichtshalber ihre Waffen gezogen und behielten die nähere Umgebung im Auge.
Es stellte sich als die richtige Entscheidung heraus. Einer der Bogenschützen gab plötzlich durch ein Tiergeräusch eine Warnung an die restlichen Dalanari. Sofort gingen die Dalanari in Deckung, bereit, aus dem Hinterhalt anzugreifen.
Nur kurze Zeit später näherte sich ein Spähtrupp der Horde der Position. Per Handzeichen gab Avalora den Angriffsbefehl. Die Bogenschützen waren die ersten, die angriffen und einen Hagel aus Pfeilen auf den Spähtrupp niedergehen ließen. Einige Späher der Horde wurden direkt niedergestreckt. Doch noch bevor sie Alarm schlagen konnten, fielen die Infanteristen der Dalanari über sie her und streckten sie nieder.
Avalora fluchte innerlich. Wenn es ein Spähtrupp der Horde hinter die Barriere aus Irrwischen geschafft hatte, dann konnte das nur eines bedeuten: Die Barriere gab nach, und die Hauptstreitmacht der Horde würde so durchbrechen können. Ein Blick zu den Druiden in der Truppe bestätigte den Verdacht, denn ihre Mimik sprach Bände.
Die Dalanari zogen die Leichen in das Dickicht der angrenzenden Büsche. So schnell würden sie nicht gefunden werden, obgleich ihre ausbleibende Rückkehr auffallen würde. Doch nachdem, was die Horde im Eschental getan hatte, würden sie keine Gnade erfahren. Nicht von den Dalanari, nicht von den Kaldorei im Allgemeinen.
Wie konnten die Tauren das zulassen und da mitmachen? , schoss es Avalora kurz durch den Kopf, doch sie schob den Gedanken sofort beiseite. Sie kannte die Antwort darauf schon, und die Antwort führte die Horde an.
Die Späher kehrten schließlich zurück. „Die Horde hat die Barriere durchbrochen. Sie marschiert mitsamt Kriegsgerät auf die Meistergleve zu, wo bereits einige Schildwachen und Glevenschleudern warten“, berichteten sie. „Einige Schildwachen versuchten, sie aufzuhalten und wurden getötet, auch deren Säbler.“
Die Blicke der Dalanari verfinsterten sich. „Wir müssen sie aufhalten! Sie müssen für die Morde bezahlen!“, knurrte Forithul Rabenflüstern, einer der Vollstrecker der Dalanari und wollte losstürmen. Avalora stellte sich ihm in den Weg. „Wir werden sie aufhalten, und sie werden für ihre Taten bezahlen, aber wir dürfen uns nicht von unseren Rachegefühlen leiten lassen“, sagte sie sanft, aber bestimmt zu ihm und sah ihm dabei fest in die Augen. Forithul nickte ganz langsam. Avalora erwiderte das Nicken und sah dann auch zu den anderen Dalanari. „Wir alle sind fassungslos und geschockt über das Tun der Horde. Wir alle wollen Rache an den feindlichen Truppen nehmen. Aber Wut und Rachewunsch dürfen uns nicht blenden. Wir müssen schlauer sein als sie, wir müssen ihnen mindestens einen Schritt voraus sein. Wir kennen das Land, sie nicht. Wir haben eine innige Verbindung zur Natur. Sie wissen nicht, dass wir Dalanari hier sind. Lasst uns unseren Vorteil nutzen“, sagte sie und sah jeden Dalanari eindringlich an. „Wir unterstützen die Schildwachen in der Meistergleve. Andu-falah-dor!“ „Andu-falah-dor!“, ertönte es im Chor von den Dalanari.
Kurz darauf waren die Dalanari auf dem Weg zur Meistergleve. Dabei umgingen sie die Streitkräfte der Horde in deren Rücken, ohne dass diese etwas von den Bewegungen in ihrem Rücken bemerkten. Die Dalanari erreichten die Meistergleve von der Wasserseite aus. „Bogenschützen, an die Hänge! Infanteristen, nach vorne!“, befahl Avalora. „Späher, unterstützt die Infanteristen und die Heiler!“
Jeder Dalanari nahm seine Position ein: Die Bogenschützen verteilten sich auf den Hängen. Die Infanteristen eilten den Schildwachen zur Seite. Die Heiler eilten den verletzten Schildwachen zur Hilfe und wurden dabei von den Spähern begleitet. Die Druiden, die sich nicht aufs Heilen spezialisiert hatten, verwandelten sich in Bären oder Säbler und unterstützten die Infanterie oder die Heiler. Sie kannten ihre Aufgabe, ohne dass Avalora es ihnen befehlen musste.
Einen Angriffsbefehl erteilte Avalora nicht. Das war auch unnötig, denn kaum hatten die Dalanari ihre Positionen eingenommen, wurden sie bereits in Kämpfe verwickelt.
Es waren heftige Kämpfe, vor allem bei den Infanteristen. Die Verteidiger versuchten, so gut es ging, Schildwachen und Vollstrecker zu schützen, während sie sich gleichzeitig Angreifern gegenüber sahen.
Forithul Rabenflüstern hatte Avaloras zuvor gesprochene Worte wohl doch nicht wirklich verstanden, denn er legte all seine Wut, all seine Rachegefühle in seine Attacken. Er schaffte es zwar, zwei Soldaten der Horde niederzustrecken, doch er übersah den dritten, der Forithuls Schwachstelle schnell entdeckt hatte. Er näherte sich dem Dalanari von der Seite her. Es war ein Orc mit einer Axt. Mit dieser holte er nun aus und ließ sie auf Forithul niedergehen. Sämtliche Warnrufe seitens der Verteidiger und Bogenschützen kamen zu spät für Forithul. Die Axt fraß sich tief in seine Schulter und tief in den Körper. Forithul starb, bevor er auf dem Boden aufschlug.
Er blieb nicht der einzige Dalanari, der hier an der Meistergleve fiel. Eine der Späherinnen, Cirithe Wildschnee, hatte es mit einem starken Gegner zu tun, während sie versuchte, die Heiler zu schützen. Obwohl ihr einer der Druiden in Tiergestalt zur Hilfe eilten, war es für sie bereits zu spät. Als sie nämlich mit ihrem Kurzschwert zuschlagen wollte, nutzte der Horde-Soldat den Moment aus und trieb sein Schwert der Späherin in den Bauch. Dafür wurde er von der Druidin in Bärengestalt jedoch ebenfalls getötet.
Immer mehr Soldaten der Horde fielen in die Meistergleve ein. Die Dunkelläuferinnen konzentrierten sich auf die Bogenschützen, während die Infanteristen der Horde Schildwachen und Dalanari in erbitterte Kämpfe verwickelten.
Direkt neben Avalora ging plötzlich Siru Wildschnee, einer der Bogenschützen, zu Boden. Aus seiner Brust ragte ein dunkler Pfeil.
Rasch ließ Avalora ihren Blick über ihre Leute und ihre Schwestern der Schildwachen gleiten, um die Lage abzuschätzen. Es sah alles andere als gut aus. Viele Schildwachen waren bereits gefallen, viele Glevenwerfer brannten. Immer noch strömten Soldaten der Horde in dieses relativ kleine Gebiet.
„Rückzug!“, brüllte Avalora, und der Befehl wurde von mehreren Dalanari wiederholt, während sie sich zurückzogen. Selbst die Schildwachen folgten dem Befehl, denn auch sie sahen ein, dass die Meistergleve verloren war.
Die Bogenschützen der Dalanari und der darnassischen Armee gaben den Infanteristen Deckung, während sie sich zurückzogen.
Anfangs folgten die Soldaten der Horde ihnen noch, doch sie hatten wohl andere Befehle und gaben die Verfolgung auf.
Die Dalanari nahmen die verletzten Schildwachen mit auf ihre Säbler und ritten im Eiltempo zum Hain der Uralten.
Nichts und niemand hätte sie auf das vorbereiten können, was sie im Eschental vorfanden. Die Außenposten der Kaldorei waren gefallen. Überrascht durch den Angriff der Horde. Es waren hinterhältige Angriffe gewesen. Die Attentäter der Horde hatten die Wachen vergiftet. Die Dalanari fanden nur noch ihre Leichen.
Am schlimmsten hatte es Astranaar getroffen. Hier gab es nicht nur Wachen, sondern auch Zivilisten. Doch wohin die Dalanari auch gingen und wo sie auch suchten, sie fanden überall nur Leichen. Wachen wie Zivilisten und auch Säbler. Niemand war verschont worden.
Avalora sah zu ihren Leuten. In ihren Gesichtern spiegelten sich ihre eigenen Gefühle wider. Wut, Fassungslosigkeit, Trauer, Schock, um nur einige zu nennen. Viele ballten wütend die Hände zu Fäusten. Andere wiederum vergossen stille Tränen. Sie alle hatten hier im Eschental Freunde oder Verwandte gehabt. Einige waren hier in diesem einst so schönen Wald geboren worden, darunter auch sie, Avalora, selbst. Noch vor wenigen Wochen hatte sie hier einige freie Tage verbracht. Doch diese Tage fühlten sich an, als wären sie eine Ewigkeit her.
Die Kommandantin des Ordens der Dalanari ließ den Blick über Astranaar und die vielen Toten schweifen. Sie atmete tief durch, aber ruhiger wurde sie dadurch nicht.
„Sie werden dafür bezahlen“, schwor Avalora knurrend. Sie konnte sich nur schwer beherrschen, doch ihre Worte trafen auf gemurmelte Zustimmung ihrer Leute.
Eine Schildwache höheren Ranges trat auf Avalora und die Dalanari zu. „Kommandantin Sternenstaub, verfolgt diese Bestien. Tut alles, was in Eurer Macht steht und haltet sie auf. Sie sind auf dem Weg nach Dunkelküste. Wir kümmern uns um die gefallenen Brüder und Schwestern und kommen dann nach.“ Avalora verengte die Augen, als sie die Richtung vernahm. Sie hörte auch die leise gemurmelten Reaktionen ihrer Leute. Die Lage war noch ernster als gedacht. Sie befanden sich im Krieg. Dies hier war kein zufälliger Überfall gewesen. Avalora straffte ihre Haltung und nickte der Schildwache zu. „Seid vorsichtig, Schwester. Wer immer hierfür verantwortlich war, könnte noch in der Nähe sein“, erwiderte sie. Die Schildwache nickte und ließ die Dalanari dann allein.
Avalora atmete tief durch und drehte sich zu ihren Leuten. „Aufsitzen! Wir werden diese Bestien verfolgen und sie hierfür bezahlen lassen!“, befahl sie und schwang sich selbst in den Sattel.
Die Dalanari folgten dem Befehl, und schon kurz darauf preschten die Säbler in gestrecktem Galopp Richtung Dunkelküste. Jeder von ihnen wollte nur eins: Die Horde stoppen und zurückdrängen, sie für den feigen Mord an den Bewohnern von Astranaar und den anderen Außenposten büßen lassen.
Irrwische flogen zwischen den Dalanari vorbei. Ihr Tempo und auch die Anzahl waren immens. So viele verlorene Leben. Doch es konnte nur eines bedeuten: Shan’do Sturmgrimm war anwesend, und er hatte die Irrwische um Hilfe gebeten, so wie damals im Hyjal, als Archimonde Nordrassil angriff.
„Schneller!“, befahl Avalora ihren Leuten, und die Säbler legten an Tempo zu. Jeder, Tier wie Reiter, war entschlossener, nachdem sie die Irrwische gesehen hatten.
Sie ritten nicht auf der Straße gen Dunkelküste, sondern schlugen einen schnellen versteckten Pfad ein, der nur denjenigen bekannt war, die das Eschental kannten. Sie wollten die Truppen der Horde so umgehen und ihnen den Weg abschneiden.
Avalora Sternenstaub, die Kommandantin des Ordens der Dalanari, hielt sich in ihrem Büro in Sturmwind auf und sah hinaus aus dem Fenster auf den Kathedralenplatz, als es an der Tür klopfte. „Herein.“ Sie drehte sich zur Tür, als sie hörte, wie diese sich mit einem leisen Knarren öffnete. Ein verschüchterter Botenjunge stand in der Tür und hielt krampfhaft seine Mütze in der Hand. „Ähm… S-seid I-Ihr Kommandantin Sternenstaub?“, fragte der Junge mit einem nervösen Stottern. Avalora nickte mit einem leichten Lächeln. „Ja, bin ich“, antwortete sie. „Ich… ich soll Euch ausrichten, dass Ihr am Hafen erwartet werdet. Jetzt“, berichtete er nun etwas mutiger. „Am Anleger Richtung Kalimdor.“ Avalora nickte verstehend und holte aus einer ihrer Gürteltaschen eine Silbermünze hervor. „Danke“, sagte sie und reichte dem Jungen die Münze mit einem Lächeln. Dieser strahlte und beeilte sich dann, wieder nach draußen zu kommen.
Avalora sah ihm kurz hinterher, ehe sie sich ihren Umhang und ihre Waffen griff. Sie hatte ein ungutes Gefühl bezüglich der erhaltenen Nachricht. Jemand hatte einen Boten zu ihr geschickt, anstatt selbst zum Büro der Dalanari zu kommen. Das verhieß nichts Gutes. Sie atmete tief durch und machte sich auf den Weg.
Kurze Zeit später erreichte sie den Anleger nach Kalimdor. Sofort fiel ihr das darnassische Schiff mit dem Namen „Avianas Schwinge“ auf, welches dort vor Anker lag. Sie kannte das Schiff nur zu gut. Wann immer der Zirkel Avalora zu sich zitiert hatte, hatte er genau dieses Schiff geschickt.
Ihr ungutes Gefühl verstärkte sich, als sie auf das Schiff zusteuerte. Am Steg standen zwei Wächter des Zirkels und eine Schildwache. Diese trat mit ernster Miene auf Avalora zu.
„Kommandantin Sternenstaub“, grüßte sie knapp und reichte Avalora direkt ein zweifach versiegeltes Schriftstück. Avalora sah die Schildwache fragend an, während sie das Schreiben entgegennahm. „Umgehend lesen“, sagte diese nur. Avalora nickte verstehend und brach die Siegel. Kurz darauf war das Schriftstück auseinandergerollt und Avalora überflog das Geschriebene.
An Avalora Sternenstaub, Kommandantin des Ordens der Dalanari
Auf Befehl der Schwesternschaft von Elune und des Zirkels des Cenarius werdet Ihr Euch umgehend in Kalimdor einfinden. Nach Eurer Ankunft erhaltet Ihr Informationen und weitere Befehle.
Caercia Silberbogen, im Namen der Schwesternschaft von Elune Cyaerian Nachttänzer, im Namen des Zirkels des Cenarius
Avalora schluckte. Diese vage Formulierung verhieß wirklich nichts Gutes. Sie rollte das Pergament wieder zusammen und sah die Schildwache an.
„Wann wird abgelegt?“, fragte sie mit einem ernsten Ton. „Um Mitternacht“, antwortete die Schildwache knapp. Avalora nickte verstehend und verstaute das Schriftstück sicher unter ihrer Rüstung. „Wir werden bereit sein“, sicherte sie zu und nickte kurz als Abschied, ehe sie sich wieder auf den Weg machte.
Angespannt und nachdenklich kehrte Avalora zum Außenpostenbüro zurück. Dort suchte sie direkt Elyedriel auf. Die Druidin bemerkte sofort den ernsten Blick und die angespannte Haltung und sah Avalora fragend an. „Elyedriel, sorg dafür, dass die Dalanari noch heute abreisebereit sind“, wies Avalora sie direkt an. „Wir haben einen Marschbefehl erhalten.“ „Verstanden. Ich werde mich darum kümmern. Was nehmen wir alles mit?“ „Das Übliche: Vorräte, Ausrüstung und Waffen. Ebenso die Tiere. Wir werden per Schiff reisen. Abgelegt wird um Mitternacht.“ Elyedriel nickte verstehend. „Ich werde alles in die Wege leiten“, sagte die Druidin. Avalora nickte nur, und Elyedriel machte sich auf den Weg.
Avalora hingegen holte noch einmal das Schriftstück hervor und betrachtete es nachdenklich, während ihre innere Anspannung wuchs. Sie war lange genug Soldatin, um zu wissen, was der Befehl bedeutete. Ohne zu zögern, schloss sie das Schriftstück sicher weg. Niemand außer ihr wusste, wo es sich nun befand.
Sie atmete noch einmal tief durch und packte dann ihr Marschgepäck zusammen.
Als sie alles soweit erledigt und die menschlichen Angestellten informiert hatte, machte sie sich auf den Weg in den Dämmerwald, um mit ihren Soldaten zu sprechen und bei den weiteren Vorbereitungen zu helfen. Es gab auch noch ein weiteres Gespräch, das sie führen wollte und vielleicht auch musste.
Als sie im Hain eintraf, herrschte dort schon geschäftiges Treiben. Die hier stationierten Dalanari verstauten alles an Vorräten, Ausrüstung, Waffen und dergleichen in Kisten.
Avaloras Herz füllte sich mit Stolz. Elyedriel hatte sich Ni’ell Graufeder als Unterstützung geholt. Gemeinsam beaufsichtigten sie das Packen und halfen selbst mit. Auch die Anwärterinnen waren eifrig dabei und verstauten die Ausrüstung und Waffen. Selbst die Tiere des Ordens waren schon bereit und warteten darauf, die Kisten zu tragen.
Seldrian Bärenfell kümmerte sich um das Verladen der Kisten auf die Rücken der Säbler. Avalora stutzte, als sie ihren Gefährten sah. Elyedriel musste auch ihn informiert haben. Er gehörte zwar nicht direkt zu den Dalanari, aber er war eine große Hilfe.
Avalora ging zu ihm hin. „Die Dalanari haben den Marschbefehl erhalten“, sagte sie leise zu ihm. „Ich weiß. Und ich werde euch begleiten.“ Avalora hätte ihm am liebsten widersprochen. Doch er konnte sturer sein als sie. Zudem hatte sie das Gefühl, dass sie jeden brauchen würde. So nickte sie leicht. „Du solltest nach deinen Tieren sehen. Sie sind ein wenig unruhig. Thalanil will sich nicht beladen lassen“, sagte Seldrian. Avalora seufzte leise. „Ich kümmere mich darum. Ihr habt ja sonst alles sehr gut im Griff“, sagte sie und Stolz schwang in ihrer Stimme mit. Seldrian nickte und machte sich wieder an die Arbeit.
Avalora kümmerte sich wirklich um das Problem mit ihrem Säbler und half dabei, auch Kisten auf seinem Rücken zu befestigen.
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Schließlich war alles verstaut und verladen, und die Dalanari machten sich in Formation auf den Weg.
Schweigend ritten sie nach Sturmwind. Selbst die Säbler und Eulen blieben ruhig. Es war eine angespannte Stimmung. Sie hatten einen Marschbefehl erhalten, doch weder das genaue Ziel noch der konkrete Einsatz waren bekannt. So fragte sich jeder, was sie wohl erwarten würde.
Sobald sie Sturmwind erreichten, fielen die Säbler in ein Schritttempo und schlugen den kürzesten Weg zum Hafen ein. Die Häuser der Stadt lagen hier und da im Dunkeln. Nur wenige Menschen, vorwiegend die Stadtwachen, waren noch unterwegs, und sie sahen den Dalanari kurz verwirrt hinterher.
Schließlich erreichten die Dalanari den Hafen, wo die Schiffsbesatzung der „Avianas Schwinge“ sie schon erwartete. Sie halfen den Dalanari dabei, die Kisten an Bord zu bringen und dort sicher zu verstauen. Dann wurden die Tiere an Bord gebracht. Avalora und Elyedriel kümmerten sich um sie und beruhigten sie, so gut es ging. Sie bekamen Futter und Wasser. Elyedriel würde während der Überfahrt bei ihnen bleiben. Zuletzt gingen die Dalanari selbst an Bord. Einige von ihnen unterstützten die Besatzung, da sie die notwendigen Kenntnisse hatten.
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Pünktlich um Mitternacht legte die „Avianas Schwinge“ ab und segelte nach Westen.
OOCDamit wir wissen, wo genau euer Charakter Ausbildung benötigt, haben wir diese Übersicht. Wir versuchen, sie aktuell zu halten, bitten jedoch darum, auch selbst ein Auge auf den Stand eures Charakters zu haben. Wenn etwas nicht oder nicht mehr passt, dann kurz Bescheid geben und es wird geändert.
Die Vorlage bezüglich des Ausbildungsstandes sieht wie folgt aus:
OOCWird jemand als Druide ausgebildet, so folgt zwischen "Ausbildungsstand Kräuter" und "Ritus der Passage" noch "Ausbildungsstand Druidentum". Hier wird dann aufgelistet, als was man ausgebildet wird.
Zitat*Ein jeden Interessenten erreicht folgendes Schriftstück*
Lichtes Segen mit Euch Brüder und Schwestern,
am 19. des zweiten Monats findet ein Treffen der Heiler und Ärzte statt. Beginn ist zur achten Abendstunde beim großen Gebäude der Bruderschaft, bei Wollertons Hof.
Grober Ablauf für diese Veranstaltung:
-Gegenseitiges Kennenlernen mit den Fähigkeiten und Kenntnissen der anwesenden Personen -Welche Themen sollen zukünftig beim Treffen aufgegriffen werden
Ich freue mich auf eine regen Teilnahme und stehe vorab für etwaige Fragen jederzeit zur Verfügung.